Ötztal

Ötztal Radmarathon 2010

„Unerschrockenheit macht Helden“

Den Skikaisern – die Kitzbüheler Streif
Den Radpäpsten – das Außergewöhnliche, das große Abenteuer, die ultimative Herausforderung – „der Ötztaler“ – drei Jahrzehnte Faszination

Seit 2001 ist Sölden fixer Start- und Zielort – der Beginn eines sensationellen Aufstiegs.
Der Mann am Regiepult: Ernst Lorenzi. Gemeinsam mit dem TVB und einem Riesenheer an freiwilligen Helfern verleiht er der Veranstaltung Flügel und radelt den Ötztaler in die
Championsleague der Radmarathons, macht ihn zum Besten seiner Art. Über 20 000 internationale Rennradverrückte buhlen jährlich um die begehrten 4000 Startplätze. In wenigen Minuten sind online alle vergriffen, ein G´riss wie um ein Ticket für ein AC/DC- Konzert.


„Auf´s Rad, Kamerad“ – vor dir die Route:

Sölden – Oetz (800m) – Kühtai (2020m) – Innsbruck (576m) – Brennerpass (1377m) –
Sterzing (960m) – Jaufenpass (2090m) – St. Leonhard (700m) – Timmelsjoch (2509m) –
Sölden (1377m)

– 238km
– 5500 Höhenmeter
– 66 Kehren
– steile Rampen (18% im Kühtai, 14% am Timmelsjoch)
– 5 Labestationen

Das Startprocedere dauert rund 20 Minuten. In dieser Zeit rollt ein Radfahrer nach- und nebeneinander durch Sölden. Das Geräusch, das ein einzelner Radfahrer auf seinem leichtgewichtigen, windschlüpfrigen Rad erzeugt, ist fast nicht wahrzunehmen.
Für die munteren Helden gilt: volle Konzentration, Respekt, Vor- und Rücksicht, Durchhaltevermögen, körperliche Fitness und eiserner Wille.

Nachdem der Tross einige Streckenabschnitte bewältigt hat, taucht man in die Anonymität ein, ist Teil des lang gezogenen Feldes, hat nur noch ein Ziel vor Augen: Vor 20.30 Uhr
in Sölden anzukommen.

Auf der Strecke bilden sich die verschiedensten Typen heraus: der Beißer, der sich vom Publikum motivieren lässt, der Schnaufer, dem langsam die Luft ausgeht, der Sehnige,
der elegant dem Ziel entgegen radelt.

Drei Leistungsgruppen treffen aufeinander: eine Wenigzahl fährt um den Sieg, der Andere ist um die persönliche Bestzeit bemüht, der goße Rest kämpft ums nackte Durchkommen.
Quälen müssen sich alle, ob Sieger oder Gescheiterte, die enttäuscht in einen der Transportwagen steigen müssen.

Allen ergeht es gleich – sie fühlen sich Gott nahe, dringen in höhere geistige Sphären vor, spüren sich mit allen Sinnen und gelangen an ihre physischen und psychischen Grenzen –
der Begriff Zeit verliert an Bedeutung!

Gottseidank hielten sich die spätsommerlichen Temperaturen in Grenzen, sogar die Sonne lugte nach Regentagen wieder hervor. Dazu die Abfahrt vom Timmelsjoch nach Sölden –
die einzigartige Ötztaler Bergwelt zu einem grandiosen Finish.

Zum Ranking:
Bei den Herren räumten die Italiener mächtig ab, allen voran der Sieger Antonio Corradini (wie auch im vergangenen Jahr), konnte aber den Streckenrekordhalter aus der Schweiz
Hugo Jenni nicht einholen.

Edith van den Brande holte sich bei den Damen den Kranz. Mit 7h 49min fuhr die Belgierin die beste Zeit, die jemals von einer Frau erreicht wurde.
Bester Tiroler wurde der aus Fulpmes stammende und 10.platzierte Daniel Rubisoier.
Den fünften Platz eroberte sich Verena Krenslehner aus Vils.

Mathias Höfler aus Längenfeld wurde schnellster Ötztaler (etwa drei Stunden Rückstand auf Corradini).

Auf Rang drei in der Klasse Frauen M 2 landete Maria Fiegl aus Sölden. Der Schnellste von 26 Klassierten war der Italiener Mario Bazzanella mit nur einer Stunde
Rückstand.

Und die Geschichte geht weiter, für Lebenskünstler auf der härtesten Einbahnstraße:

„Lebt euren Traum – denn Träume entspringen wachen Gedanken“

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